FDP-Bundestagskandidat Dennis Tim Nusser besuchte Bürgermeister Michael Kessler 

Bürgermeister Kessler mit Dennis Tim Nusser         Foto: Simon Jarke

Weniger als 100 Tage vor der Bundestagswahl nimmt der Wahlkampf des FDP-Bundestagskandidaten Dennis Tim Nusser Fahrt auf. Kürzlich besuchte er auf seiner Wahlkampftour Bürgermeister Michael Kessler in Heddesheim. Simon Jarke, Ortsverbandsvorsitzender der FDP in Heddesheim begleitet seinen Parteifreund ins Rathaus.

„Wie stehen die Chancen, dass es für Sie am Ende reicht?“, will Kessler gleich zu Beginn des Treffens wissen. „Riesig sind Sie sicherlich nicht, so realistisch muss man schon bleiben“, antwortet Nusser. „Mir ist aber wichtig, dass die FDP hier vor Ort stark vertreten ist und wir unseren Beitrag für ein exzellentes Wahlergebnis leisten“,  stellt er klar und ergänzt: „Ich stehe für einen ganzheitlichen Liberalismus und möchte im Wahlkampf entsprechende Schwerpunkte setzen.“

Zum zweiten Mal tritt Nusser als Kandidat im Wahlkreis an. In Freiburg aufgewachsen, verliebte er sich während seines Studiums in die Region, sodass er auch nach einem Jahr in England wieder zurückgekehrt ist. Nun lebt er wieder in Heidelberg und arbeitet seit kurzem in Mannheim in der Entwicklungszusammenarbeit.

Wie Heddesheim durch die Pandemie gekommen ist, will Nusser von Kessler wissen. Insgesamt wurden die Herausforderungen gut gemeistert, antwortet Kessler und ergänzt, er sei niemand, der im Nachhinein den Besserwisser spiele. Natürlich waren die Kommunen geplagt von kurzfristigen Entscheidungen von Bund und Land. „Aber wir alle waren Getriebene“, zeigt er Verständnis.

Neben Corona redet man vor allem über die Themenfelder Bildung, Digitalisierung und Finanzen. Die Liberalen fordern für Bildung mehr Geld vom Bund und mehr Autonomie auf Ebene der Schulen. Ein Prozent des Mehrwertsteueraufkommens sollen zusätzlich zur Bildungsfinanzierung verwendet werden. „Ein so wirtschaftlich starkes Land wie Deutschland darf bei der Bildung nicht im Mittelfeld rumdümpeln“, so Nusser.

Als wichtiges Thema im Bildungsbereich nennt Kessler außerdem die Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder. Dies sei eines der Beispiele, wo Bund oder Land Beschlüsse fassen und die Kommunen mit der Ausführung und den Kosten alleine lassen. Ein Problem, das auch Nusser sieht: „Wir Freie Demokraten wollen ein echtes Konnexitätsprinzip im Grundgesetz verankern. Wenn Bund und Länder neue Aufgaben schaffen, müssen sie diese auch bezahlen.“

Auf der anderen Seite, wenn Mittel von Bund und Ländern bereitgestellt werden, sind diese oft an komplizierte Fördervoraussetzungen geknüpft. Kessler berichtet von immer komplizierten Verfahren und Auflagen. Dies führe zu mehr Bürokratie. Diese zurückzufahren ist stets ein Markenkern der FDP, bestätigt Nusser. Beide sind sich einig: Die großen Themen unserer Zeit lassen sich nicht zentral aus Brüssel, Berlin oder Stuttgart steuern, sondern es müssen dezentral passgenaue Lösungen gefunden werden. 

Simon Jarke